Stift Klosterneuburg – Pfarrkirche Haselbach

Leistungsumfang:

  • 420 x 230 cm Hochaltarbild »Engelsturz« von Michelangelo Unterberger

Das Hochaltargemälde ist im Jahr 1749 vom Südtiroler Maler Michelangelo Unterberger ausgefertigt worden. Der verschmutzte und stark krepierte Firnis wirkte optisch, schon bei der ersten Betrachtung des Altarbildes, besonders störend. Aufgrund dieser Veränderungen konnte der Zustand der originalen Malschicht vor Beginn der Restaurierung nicht eindeutig eingeschätzt werden.     

Im Laufe der Jahre sind auf dem Leinwandbildträger zahlreiche Deformationen, Unebenheiten und Verletzungen entstanden. Aus diesem Grund entschloss man sich, die Restaurierung im Atelier durchzuführen. Nach Demontage vom Altar konnte man den Zustand des Spannrahmens und der Bildrückseite beurteilen.

Erst im Atelier, nach Durchführung der entsprechenden Reinigungs- und Freilegungsproben sowie nach einer chemischen Laboruntersuchung von abgenommenen Proben, wurden die einzelnen Arbeitsschritte festgestellt. Der krepierte, sekundäre Firnis samt optisch störenden Übermalungen wurde behutsam abgenommen.  

Im Zuge der Restaurierung wurden alle Unebenheiten und Deformationen bzw. Beschädigungen der Leinwand beseitigt. Die Verluste originaler Malschicht sind ergänzt und imitierend retuschiert worden.  Auf die Rückseite des aufgespanntes Bildes wurde als Klimastabilisator Textilwand angebracht.

Fragment mit Hl. Michael – zustand nach restaurierung

Fragment mit Hl. Michael – zustand nach restaurierung

Karlskirche, Wien IV.

Leistungsumfang:

  • 690 x 370 cm Altargemälde »Maria Himmelfahrt« von Sebastiano Ricci
gesamtaufnahme vor restaurierung

gesamtaufnahme vor restaurierung

gesamtaufnahme nach restaurierung

gesamtaufnahme nach restaurierung

1. Allgemein

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Das großformatige Altarbild in der linken großen Querarmkapelle mit der Darstellung Himmelfahrt Mariens wurde vom bedeutenden venezianischen Maler Sebastiano Ricci im Jahr 1734 als eines seiner letzten Werke geschaffen. Erst nach Riccis Tod ist das Bild in einem gerolltem Zustand von Venedig nach Wien gebracht worden.

Das Gemälde zeigte vor Restaurierung einen optisch sehr unharmonischen Zustand. Die gesamte Gemäldeoberfläche war durch starke Schmutzablagerungen und mehrschichtigen Naturharzfirnis bedeckt. Die Art und das Ausmaß der eventuellen Beschädigung der originalen Malschicht, sowie den Zustand der Bildrückseite konnte man vor Beginn der jetzigen Restaurierung nicht eindeutig feststellen. Es waren keine gravierenden Deformationen bzw. Verletzungen der Leinwand sichtbar.

Akute klimatische Probleme auf der Bildseite wurden nicht festgestellt. Nach der ersten Prüfung wurde daher die Verbesserung des gesamten Erscheinungsbildes des Altargemäldes als Restaurierungsziel definiert. Aus diesen Gründen wurde vorgeschlagen, die Restaurierung vom Gerüst aus durchzuführen.

2. Demontage

Die vollständige Demontage und der Transport des Bildes ins Atelier sind in diesem Fall als unnötige Vorkehrungen eingeschätzt worden. Nach Absprache mit dem BDA und Diözesan Konservator der Erzdiözese Wien entschloss man sich, das Gemälde von der Altarnische zu demontieren und auf der gleichen Höhe an das entsprechende Gerüst befestigen. Der Bild-Demontage musste die Abnahme der vergoldeten Zierleisten vorausgehen. 

3. Rückseite & Altarnische 

Die Vorrückung des Bildes ermöglichte die Kontrolle der Altarnische und deren Reinigung sowie die Reinigung der Rückseite. Es wurde der Originalzustand betreffend der Leinwand (deren ursprüngliches Format, vorhandene Doublierleinwand) und des Blindrahmens eingeschätzt. Die Klimasituation hinter dem Bild und der Zustand der Altarnische wurde als nicht alarmierend eingestuft.

Im Zuge der Restaurierung wurden auch die bestehenden Keilrahmen kontrolliert, gereinigt und ausgebessert (einige neue Keile eingesetzt). Auf die Rückseite des Bildes wurde als Klimastabilisator und Schmutzfang eine Textilwand angebracht. Um die Montage in die Altarnische korrekt ausführen zu können, musste eine neue Befestigung zur Wand vorbereitet werden (vor der jetzigen Restaurierung wurde das Bild nur mit Zierleisten befestigt, der untere Bildrand stand am Boden in der Nische, was die leichte Wölbung des Bildträgers im unteren Bereich verursacht hat). Die neu eingesetzte Vorrichtung ermöglichte gleichzeitig die Montierung der Zierleisten ohne das Bild zu beschädigen. 

4. Freilegung

Der Oberflächenschmutz (Ruß, Staub) und der optisch veränderte, sekundäre Firnis und partielle Übermalungen mussten (wegen starker Spannung auf der originalen Malschicht) behutsam (ohne Verletzen des alten Ölfirnisses) entfernt werden. An den gefährdeten Stellen, wo die Malschicht eine geschwächte Haftung zeigte, sind zuerst die entsprechenden Festigungsmaßnahmen durchgeführt worden. Während der Abnahme der verschmutzten und gegilbten Firnisschichten wurden lokale Übermalungen festgestellt.

5. Retuschen

Nach der behutsamen Freilegung der originalen Malschicht wurden folgende Schäden sichtbar:

  • Die alters- und herstellungsbedingten Schäden (kleinteilige Farbabsplitterungen, Abschwächung der mechanischen Festigkeit der Leinwand in den oberen Bildrandzonen), was auf ständigen Dehnungsbewegungen des Bildträgers zurückführt.
  • Die lokalen Farbveränderungen wie Lichtschäden oder Pentimenti-Effekt sind durch die langfristige direkte Sonnenbestrahlung der oberen Bildhälfte verursacht worden. Aus diesem Grund ist auch eine so gravierende Gilbung in der Firnisschicht aufgetreten.
  • Einige mechanische Schäden sind im unteren Bildabschnitt erkennbar.
  • Durch frühere restauratorische Eingriffe sind lokale »Verputzungen« (Reduktion des originalen Firnisses und zum Teil der Malschicht) entstanden (Himmelpartie). Die verputzten bzw. gebleichten Stellen sowie die kleinteiligen Fehlstellen (ohne Kittungen) wurden übermalt. Diese Stellen zeigten wegen der bestehenden Farb- und Firnisspannung die Tendenz zum Absplittern.

Die bestehenden Malschichtverluste wurden korrekt ausgekittet und retuschiert. Ein einheitlicher, UV- beständiger Schlussfirnis wurde aufgetragen. 

6. Resultat

oberer bildabschnitt nach restaurierung

oberer bildabschnitt nach restaurierung

detail nach restaurierung

detail nach restaurierung

detail nach restaurierung

detail nach restaurierung

Basilika Maria Taferl

Leistungsumfang:

  • 550 x 300 cm Altarbild »Kreuzigung Christi« um 1775 von Martin Johann Schmidt

  • 545 x 300 cm Altarbild »Heilige Familie« um 1775 von Martin Johann Schmidt

  • zwei Gemälde »Hl.Nepomuk« und »Hl.Karl Borromäus« um 1735 von Johann Georg Schmidt

  • andere Ölbilder aus dem Kirchenbereich: »Vermählung Mariens«, »Tod des hl.Josef«, »Hl.Theresia von Avila«, »Immakulata«, vier Gemälde eines Zyklus mit den »7 Schmerzen Mariens« um 1860

  • Bilder aus dem Pfarrhof: »Christus in der Wüste«, »Votivbild der Stadt Krems um 1810«, zwei »Porträts von Bischöfen«, zwei Gemälde von Martin Johann Schmidt »Letztes Abendmahl« 1799 und »David mit der Harfe« 1790

  • 14 Kreuzwegstationen

Basilika Maria Taferl 2013

Basilika Maria Taferl 2013

»Kreuzigung Christi« und »Hl.Familie« von Martin Johann Schmidt

Die Restaurierung der beiden großformatigen Kremser Schmidt Altarbilder begann im Jahr 2004 im Rahmen der Generalsanierung des Inneren der Wallfahrtskirche. In den laufenden Jahren bis 2010 wurden sukzessiv die übrigen Bilder aus dem Kirchenbereich und dem Pfarrhof restauriert.

Beide Gemälde zeigten optisch einen sehr unharmonischen Zustand, der in Folge der natürlichen Alterung der verwendeten Materialien entstanden ist. Dieser Prozess wurde durch unstabile klimatische Raumbedingungen und frühere Eingriffe wesentlich beschleunigt. Die langzeitige Wirkung der Klimaschwankungen verursachte ständige Dehnungsbewegungen der Leinwand, was zur Abschwächung der Haftung von Malschichten zum Untergrund führte (Schollenbildung). Dadurch veränderte sich auch die Firnisschicht: Sie ist krepiert, nachgedunkelt und matt geworden. Der bestehende Spannrahmen war mechanisch nicht ausreichend stark und wurde aufgrund des Bildformates lange nicht mehr korrigiert. Die fehlende Regulation der Bildspannung in Verbindung mit schlechter Befestigung zum Altar verursachte sichtbare Wölbungen und Deformationen in der unteren Bildzone. Der dichte Oberflächenschmutz hat zusätzlich das Erscheinungsbild von beiden Altargemälden verschlechtert.

Da die gleichzeitige Restaurierung des gesamten Querschiffes geplant wurde, was für die Restaurierung der Altarbilder vor Ort gravierende technische Erschwernisse bedeutete, wurde entschieden, die Restaurierung im Atelier durchzuführen. Nach Demontage vom Altar konnte man den tatsächlichen Zustand der Bildrückseiten, der Spannrahmen und  der Altarnische feststellen.

Die Gemälde – als bedeutende Teile der Seitenaltäre – sollten ihre dekorative Funktion zurückbekommen. Diese wurden nach Durchführung der entsprechenden Reinigungsmaßnahmen erreicht. Der dicke Oberflächenschmutz und die nachgedunkelten sekundären Firnisse, sowie grobe Ausbesserungen der Malschicht, mussten entfernt werden. Die bestehenden Verletzungen der Leinwand, sowie der Bildspannränder wurden mit einer angepassten Leinwand repariert. Die Malschichtverluste wurden korrekt gekittet und ausretuschiert.

Im Zuge der Restaurierung wurden die vorhandenen Spannrahmen aufgrund ihrer schwachen mechanischen Festigkeit (wegen Holzwurmbefall) und Funktionsuntüchtigkeit durch einen neuen ersetzt. Auf die Rückseite jedes angespannten Bildes wurde eine Textilwand als Schmutzfang und Klimastabilisator angebracht. Die Montage der Bilder in den Altarnischen und Befestigung der Zierleisten erfolgte ohne Beschädigung der Bilder. 

 

Hl.Familie 1775 Martin J.Schmidt - zustand nach restaurierung

Hl.Familie 1775 Martin J.Schmidt - zustand nach restaurierung

Kreuzigung Christi 1775 Martin J.Schmidt - Zustand nach restaurierung

Kreuzigung Christi 1775 Martin J.Schmidt - Zustand nach restaurierung

»Hl.Nepomuk« und »Hl.Karl Borromäus« von Johann Georg Schmidt

Basilika maria taferl - restaurierte gemälde

Basilika maria taferl - restaurierte gemälde

»Letzes Abendmahl« und »David mit der Harfe« von Martin Johann Schmidt

Die zwei mittelgroßen Gemälde aus dem Pfarrhof stammen aus den Jahren 1799, 1790 und wurden vom Maler signiert. Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten in der Basilika wurden auch diese Bilder restauriert.

Martin Johann Schmidt letztes abendmahl – Zustand nach restaurierung

Martin Johann Schmidt letztes abendmahl – Zustand nach restaurierung

Martin Johann Schmidt Letztes Abendmahl – Rechts unten: Signatur und Datierung

Martin Johann Schmidt Letztes Abendmahl – Rechts unten: Signatur und Datierung

Schottenkirche, Wien I.

Schottenkirche wien: Gesamtansicht des Presbyteriums nach der Restaurierung

Schottenkirche wien: Gesamtansicht des Presbyteriums nach der Restaurierung

Leistungsumfang:

  • Restaurierung der großformatigen Altarbilder:
    »Maria Himmelfahrt« von Tobias Pock
    »Hl.Sebastian« von Tobias Pock
    »Apostelabschied« und »Kreuzigung« von Joachim von Sandrart
    »Hl. Barbara« von Johann Schmidt
  • Restaurierung der vergoldeten Ranggitter aus dem Hauptorgel Prospekt  
Schottenkirche Wien: Hauptorgel prospekt - zustand nach restaurierung 1996

Schottenkirche Wien: Hauptorgel prospekt - zustand nach restaurierung 1996