Benediktinerstift Melk

Stift Melk  - Mineralienzimmer  Hl.petrus und hl.paulus mit ansicht des stifts melk um 1643 - zustand nach restaurierung 2007

Stift Melk  - Mineralienzimmer  Hl.petrus und hl.paulus mit ansicht des stifts melk um 1643 - zustand nach restaurierung 2007

Mineralien Sammlung

Den bedeutendsten Bestandteil der dekorativen Ausstattung des Mineralienzimmers bilden folgende Ölgemälde:

  • Deckengemälde »Hl. Petrus und Paulus«  (560 x 260  cm )
  •  24 Ovalbilder aus den Fensternischen »Blumenbouquets« samt Rahmen (Neuschaffung)
  • vier ovale Deckenbilder »Blumenbouquets« samt vorhandenen Rahmen

Die  Gemälde wurden in den Jahren 2006-2007 restauriert. Einen besonders schlechten Zustand zeigte das großformatige Deckengemälde. Die gravierenden Wasserschäden auf der Bildseite sind durch früher aufgetretenen Dachschäden entstanden. Die Feuchte hinter dem Bild beeinflusste sehr die Bildspannung und verursachte dadurch hängende Wölbungen der Leinwand. Diese Schäden wurden in der Vergangenheit nur grob beseitigt:
Wölbungen wurden an die Decke geklebt, fehlende bzw. beschädigte  Malschicht wurde in Form breit gelegter Übermalungen ergänzt. Die unfachlich ausgeführten Maßnahmen beeinträchtigten das optische Erscheinungsbild sehr stark.

Aufgrund des schlechten Bildzustandes war es notwendig, nach Demontage des Bildes, die Restaurierung im Atelier durchzuführen. Es ermöglichte gleichzeitig die Kontrolle der Decke und eine neue Befestigung des Bildes.

Die barocken Ovalbilder aus den Fensternischen befanden sich in unterschiedlichen Zuständen. 
Auch wenn die barocken Ovalbilder größtenteils ihre Originalsubstanz behalten haben nicht auf. Die aufgetretenen Schäden wurden stark durch unstabile klimatische Bedingungen bedingt. Die stärker beeinträchtigten, "nördlichen" Bilder zeigten neben Schüsselbildungen und Unebenheiten auf der gesamten Bildfläche auch die starke Verzögerung des Spannrahmens.

Die Hauptaufgabe der Restaurierung lag in der Beseitigung der akuten Gefährdung der Malschicht. Aus diesem Grund stand die Abnahme der auf den Keilrahmen aufgeleimten Bilder durchaus zur Option. Nach einer Testarbeit wurde jedoch auf diese Maßnahme verzichtet, weil die Abnahme viele mechanischen Schäden an den Bildrandzonen verursachen konnte.

Um die Bilder planieren zu können, war es notwendig, die bestehenden verzogenen Spannrahmen durch die Kreuzstreben zu verstärken. Erst danach erfolgen weitere Arbeitsschritte.

Die vier ovalen Deckenbilder zeigten im Allgemeinen einen relativ stabilen Zustand. Die Beseitigung der Unebenheiten sowie die Verbesserung der optischen Bildoberfläche schien jedoch notwendig zu sein.

Stift Melk Mineralienzimmer - zustand vor Restaurierung 2007

Stift Melk Mineralienzimmer - zustand vor Restaurierung 2007

Konventgang

Die restaurierten Ölgemälde bilden eine Serie von sieben großformatiger und sieben kleinerer, barocker Leinwandbilder mit Biblischen Szenen. Sie befinden sich im südlichen Trakt des Konventganges. Die Restaurierung wurde im Zeitraum 2006-2008 durchgeführt. 

  • sieben großformatige Bilder mit Biblischen Szenen samt Rahmen
  • sieben  Supraportenbilder samt Rahmen

Die komplexe Zusammenwirkung verschiedener Faktoren – schlechte Lagerung, klimatische, biologische bzw. mechanische Schäden und unfachliche Behandlung –  verursachte einen alarmierenden Zustand aller Gemälde und Rahmen.  Schon bei der ersten Begutachtung haben wir gravierende Deformationen bzw. Verletzungen der Leinwand  sowie zahlreiche Fehlstellen der Malschicht und scharfkantige Schollenbildung festgestellt. Die gesamte Bildoberfläche war mit starken Schmutzablagerungen und einer unhomogenen Schicht von Firnis samt lokalen Übermalungen bedeckt. 

Die Hauptaufgabe der Restaurierung lag also in der Beseitigung der akuten Gefährdung des Bildträgers und der Malschicht. Als weitere Aufgabe wurde die Verbesserung des gesamten Erscheinungsbildes der restaurierten Gemälde definiert. Durch die Ausführung der notwendigen Reinigungs- und Freilegungsmaßnahmen sind die optisch veränderten sekundären Schichten behutsam abgenommen bzw. reduziert worden. Danach erfolgten weitere Arbeitsschritte: Festigung der Malschicht, Planieren der Bildfläche, Reparatur der verletzten Leinwand, Auskittung der Fehlstellen und Retuschen. Als letzte Maßnahme wurde ein einheitlicher Schlussfirnis angebracht .  

Die vorhandenen Bilderrahmen wurden ebenso restauratorisch behandelt.

Bildergalerie im Kaisergang

Die ausgewählten 25 Kaiserporträts samt Rahmen von der Bildergalerie im Kaisergang wurden im Zeitraum 2008 - 2010 restauriert.

Die 18 Porträts, aus der Süd- bzw. Nordwand, wurden in den Jahren 1749-59 von F. J. Krämer angefertigt. Diese barocken Ölporträts befanden sich einem stark restaurierungsbedürftigen Zustand. Zuerst sind entsprechende Reinigungsverfahren auf der Bild- und Rückseite durchgeführt worden. Danach konnten die Freilegungsmaßnahmen erfolgen. Die optisch veränderten Firnisse und partiellen Übermalungen mussten behutsam abgenommen bzw. reduziert werden.

Stift Melk Kaisergang Bestandsaufnahme 2008

Stift Melk Kaisergang Bestandsaufnahme 2008

Besonders wichtig war die Freilegung der Schrifttafeln, von denen wir drei verschiedene Fassungen festgestellt haben. Da die originale Fassung nur fragmentarisch vorhanden war, entschloss man sich, die vorletzte Fassung frei zu legen und diese im Zuge der weiteren konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen zu bearbeiten. 

Nach Abschluss der Freilegungsmaßnahmen musste an den gefährdeten Stellen eine partielle Festigung der Malschicht und ein Niederlegen der scharfkantigen Schüssellungen durchgeführt werden. Bei einigen Bildern benötigte auch die vorhandene Doublierung eine lokale Festigung. Die Beschädigungen der Leinwand, wie Löcher, Risse und Spannränder, wurden korrekt repariert. 

Erst nach der Schließung der Fehlstellen in Form von Kittungen und dem Aufspannen der Bilder auf die gereinigten Keilrahmen, konnte man mit den Retuschen (Fehlstellen, Verputzungen) bzw. den Rekonstruktionen (fehlende Passagen der Schrifttafeln) beginnen. Ein einheitlicher Schlussfirnis musste nach derTrocknung angebracht werden.

Die 7 Porträts von der Nordwand, stammen aus den 19Jh. bzw. 20 Jh. und befanden sich in einem guten sowie stabilen Zustand. Aus diesem Grund entschloss man sich die notwendigen Maßnahmen ohne Abnahme vom Keilrahmen durchzuführen. Die unteren Spannränder mussten aufgrund der starken Schmutzablagerungen zwischen den Keilrahmen und der Leinwand abgespannt und gereinigt werden. Im Zuge der Restaurierung sollte die Verbesserung des gesamten Erscheinungsbildes erreicht werden. Der Oberflächenschmutz von beiden Seiten und der vergilbte Firnis wurden sorgfällig entfernt.

  •    18 barocke Kaiserporträts samt Rahmen: 
  •     7 Kaiserporträts aus dem 19/20 Jh.  samt Rahmen